Operative Entfernung von Haut- oder Weichteilveränderungen

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Gutartige Hautveränderungen, wie z.B. „Alterswarzen“ oder kleine Fibrome (kleine gestielte Hautauswüchse), werden häufig aus rein ästhetischen Gründen entfernt. In anderen Fällen entfernt man Hautveränderungen, weil sie verdächtig aussehen und eine feingewebliche Untersuchung klären soll, ob möglicherweise bösartige Zellveränderungen vorliegen. Dies gilt z.B. für Leberflecke (Muttermale), die sich plötzlich verändern. Solche Warnsymptome können Größenzunahme, Farbänderungen oder Blutungen sein.

Die häufigsten bösartigen Hauttumoren sind die sogenannten Basaliome, die meist auf vorher unveränderter Haut entstehen. Sie wachsen zerstörend in die Breite und Tiefe, bilden aber anders als der gefürchtete schwarze Hautkrebs (Melanom) extrem selten Tochtergeschwülste (Metastasen) aus.

Neubildungen im Weichteilgewebe findet man relativ häufig im Fettgewebe (Lipom) oder im Bindegewebe (Fibrom). Auch der sogenannte Grützbeutel, der an Talgdrüsen zu finden ist und abgestorbene Hautzellen und Talg enthält, gehört zu den gutartigen Weichteiltumoren. Meist machen diese keine Schmerzen und man bemerkt lediglich eine weiche oder prallelastische Beule, die sich leicht mit den Fingern verschieben lässt. Trotzdem werden sie oft operativ entfernt, da sie entweder ästhetisch störend sind oder durch ihre Größe auf umliegendes Gewebe drücken. In anderen Fällen entfernt man diese Weichteilveränderungen, weil sie verdächtig sind und eine feingewebliche Untersuchung klären soll, ob möglicherweise bösartige Zellveränderungen vorliegen. Dies gilt z.B. für Weichteilveränderungen die sich plötzlich verändern oder an Größe zunehmen.

Hautveränderungen werden nach einem Schnitt mit dem Skalpell entfernt. Länge und Verlauf des Hautschnitts richten sich nach der Größe und Lage der Veränderung. Der Schnitt wird nach Gegebenheit so geführt, dass die entstehenden Narben möglichst parallel zu den normalen Hautspannungslinien verlaufen, damit sie unauffällig werden.

Bei kleineren Defekten können die Wundränder meist durch Direktnaht verschlossen werden. Bei größeren Hautdefekten sind für den Verschluss Verschiebungslappenplastiken oder Hauttransplantationen erforderlich. Bei einer Verschiebungslappenplastik wird aus der näheren oder weiteren Umgebung des Defektes durchblutetes Hautgewebe gehoben und in den Defekt verlagert. Die Entnahmestelle wird durch Nähte verschlossen, hier entstehen zusätzliche Narben. Bei einer Hautverpflanzung wird unterschiedlich dicke Haut (Spalthaut oder Vollhaut) von anderen Körperstellen frei entnommen und in den Defekt verlagert.

Bei Weichteilveränderungen und – tumoren wird in der darüberliegenden Haut ein Hautschnitt gemacht und dann wird der Tumor samt seiner Kapsel vorsichtig herausgeschält und entfernt. Danach wird die entstanden Wunde mit wenigen Stichen wieder vernäht.

Das entnommene Gewebe wird immer sicherheitshalber zur feingeweblichen Untersuchung an einen Facharzt (Pathologen) weitergeschickt.

Die Eingriffe können abhängig vom Ausmaß entweder in örtlicher Betäubung mit oder ohne Dämmerschlaf oder in Vollnarkose erfolgen und sind gegebenenfalls mit einem stationären Aufenthalt von ein bis zwei Tagen verbunden.

Bei allen Eingriffen – insbesondere im Gesicht – steht das Bemühen um ästhetisch möglichst unauffällige Resultate im Vordergrund.